Inspire 1 Pro & Zenmuse X5: Neue MFT-Kameras für DJI Quadrocopter

DJI bringt neue Kameras samt Ausgleichssystem für das hauseigene Quadrokopter-Flaggschiff heraus. Der DJI Inspire 1 kann nunmehr mit noch besseren Kameras bestückt werden, was die Produktion von hochwertigen Luftaufnahmen noch einfacher machen soll.


Der DJI Inspire 1 ist ein Quadrokopter aus dem Hause DJI Innovations und unterscheidet sich von vielen anderen Quadrokoptern insbesondere durch sein spezielles Liftsystem am Landegestell. Andere Quadrokopter, etwa der deutlich günstigere DJI Phantom 3, verfügen nicht über ein solches Liftsystem. Das hat zur Folge, dass das Landegestell – also das Gestell unter dem Multikopter – im Bild zu sehen ist, wenn sich die Kamera um ihre eigene Achsen dreht. Dreht sich die Kamera samt Ausgleichssystem um die eigene Achse, spricht man im Drohnen-Jargon von einer 360-Grad-Rundumsicht. Der DJI Inspire verfügt über eine 360-Grad-Rundumsicht, denn der Verbund aus Kamera und 3-Achsen-Gimbal ermöglicht mehr Freiraum beim Filmen und sorgt letztlich für hochwertigere Luftaufnahmen. Ein 360-Grad-Gimbal ist vor allem beim Filmen, nicht unbedingt aber beim Fotografieren notwendig.

DJI Inspire 1 auch für Anfänger geeignet?

large_p1-2Bis heute ist der DJI Inspire 1 ein sehr beliebtes Produkt, obwohl sein Einstiegspreis mit mehr als 3.000 Euro alles andere als ein Pappenstiel ist. Dennoch ist der Inspire 1 längst nicht mehr nur im professionellen oder gar gewerblichen Bereich, sondern auch unter Anfängern und Einsteigern zum Kassenschlager schlechthin geworden. Die Gründe dafür liegen nicht nur beim speziellen Design, sondern auch bei der durchdachten Funktionsweise und eingängigen Steuerung, der App-Kompatibilität sowie dem vollkommenen Umfang inklusive Kamera und Kamera-Ausgleichssystem. Anfänger können also auch beim Inspire 1 getrost zuschlagen und sich einen Quadrokopter zulegen, der im gehobenen Preissegment liegt und gleichzeitig wenig Know-how beim Zusammenbau oder dem Pilotieren abverlangt.

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Neues Zenmuse-Gesamtsystem (DJI X5)

Bislang wurde der Inspire 1 mit einer hauseigenen Kamera sowie Gimbal (Kamera-Ausgleichssystem) ausgeliefert, die im Vergleich zu den meisten Action-Kameras außerordentlich hochwertigere Luftbilder aufnehmen konnte. Wer jedoch die Qualität seiner Luftaufnahmen um ein weiteres Level verbessern will, dürfte mit der neuen X5-Kamera und dem passenden Ausgleichssystem recht gut beraten sein. Sowohl Kamera als auch Gimbal stellte DJI in diesen Tagen vor. Das System ist lohnenswert für alle, die Luftaufnahmen auf annäherndem DSLR-Niveau produzieren und nicht auf die Vorteile des DJI Inspire 1 verzichten möchten. Abseits von den Vorteilen des neuen Systems konnte DJI auch das lang verschobene Versprechen einhalten, auch andere Kameras für den modularen Inspire 1 anzubieten. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass noch weitere Kameras oder sogar Sensor-Systeme – etwa Wärmebild- und Thermalkameras – in naher Zukunft auch für den DJI Inspire 1 oder die Nachfolgegeneration DJI Inspire 2 zu haben sein werden.

Zwei neue MFT-Kameras samt Gimbal

large_p1-1Zwei Kameramodelle, die DJI X5- und X5R-Kamera, bietet DJI im Zuge des ersten austauschbaren Inspire-Kamerasystems ab sofort an. Bei beiden Modellen handelt es sich um spiegellose Kompaktkameras, die auf dem in der Luftbild-Fotografie sehr populären MFT-Standard beruhen. MFT bedeutet Micro Four Thirds und ist ein von Panasonic und Olympus entwickelter Systemstandard für digitale System- und Kompakt-Kameras. MFT ermöglicht die Nutzung der unterschiedlichsten Systemkomponenten, etwa Objektiven oder Blitzgeräten von anderen Herstellern. Der Standard umfasst beispielsweise genaue Spezifikationen zur Sensorgröße, dem Objektiv-Bajonettanschluss oder dem Bildkreis und Auflagemaß einer Kamera. Der herstellerübergreifende Standard schafft die Verbindung von MFT-Kameras zu MFT-Komponenten im fotografischen als auch cinematografischen Bereich und macht damit Produkte der unterschiedlichsten Hersteller miteinander kompatibel.

Vorteile von MFT-Kameras

Vorteile von MFT-Kameras findet man nicht nur in Bezug auf die Kompatibilität mit Wechselobjektiven, sondern auch in Sachen Abmessungen und Gewicht. Das sehr geringe Auflagemaß, also die Entfernung zwischen dem hinteren Sensor und der vorderen Auflagefläche des Wechselobjektivs, ist im Vergleich zu konventionellen Spiegelreflexkameras um einiges geringer. Das ermöglicht den Bau von spiegellosen Kameras, deren Abmessungen vergleichsweise klein sind und deren Gewicht zumeist um einiges leichter ist. Insofern eignen sich MFT-Kameras insbesondere in der Luftbild-Fotografie, da jedes Gramm Kameragewicht dem Energiebedarf des Multikopters und letztlich der gesamten Flugzeit entgegensteht.

DJI Zenmuse X3 vs. X5 / X5R

Im Gegensatz zur bisherigen X3-Kamera wartet die X5- und X5R-Kamera des Inspire 1 Pro mit einer besseren Fotoauflösung von 16 Megapixeln auf. Vielversprechend ist auch der ISO-Wert, der von 3.200 auf nunmehr bis zu 25.600 gestiegen ist. Die deutlich höhere Lichtempfindlichkeit des Bildsensors soll deutlich bessere Ergebnisse bei schlecht beleuchteten Aufnahmesituationen, etwa in der Dämmerung oder bei Nacht, ermöglichen. Fraglich ist noch das Rauschverhalten, das bei zunehmenden ISO-Wert zunimmt und unter Umständen mit Qualitätseinbußen einhergehen wird.

Weitere Infos: Vergleich zwischen DJI Zenmuse X3, X5 und X5R

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DJI MFT 15 Millimeter f/1.7 ASPH-Objektiv

Ein ganz besonderer Vorteil des DJI Zenmuse X5 liegt dank des MFT-Standards in der Kompatibilität mit diversen Wechselobjekten. Aktuell gibt es drei Objektive, die mit der X5- und X5R-Kamera genutzt werden können. Standardmäßig verfügt die Kamera über eine DJI-Linse mit asphärischen Linsen und einem einstellbaren Fokus sowie Autofokus. Der Fokus lässt sich wahlweise innerhalb der DJI GO-App für Android und iOS oder aber durch eine optionale Fokusfernbedienung steuern. Außerdem weist das DJI MFT-Objektiv eine Brennweite von 15 Millimetern und eine maximale Offenblende von f/1.7 auf. Vorteilhaft ist außerdem das Sichtfeld von 72°, so dass die Bilder im Vergleich zur X3-Kamera (Sichtfeld von 94°) weniger Bildverzerrungen aufweisen und damit noch natürlicher aussehen dürften. Außerdem können die Zenmuse X5- und X5R-Kameras mit einer 15-Millimeter-Festbrennweite von Panasonic (Lumix 15mm G Leica DG Summilux) sowie einem 12-Millimeter-Objektiv von Olympus (M.Zuiko Digital ED) bestückt werden. Unabhängig vom Objektiv lassen sich – im Gegensatz zur X3-Kamera – sowohl Fokus als auch Blenden-Werte den Wünschen und Aufnahmesituationen entsprechend einstellen. Erwähnenswert sind zudem der deutlich höhere Dynamikumfang von 12.8 sowie die maximalen UHD-Videoauflösungen von 4096 x 2160 bei 24 bzw. 25 fps. Im Vergleich zur DJI Zenmuse X5-Kamera bietet die deutlich teurere X5-Kamera zudem über die Möglichkeit, Filmmaterial im unkomprimierten RAW-Format (CinemaDNG) aufzuzeichnen. Die hohen Datenraten sollen durch ein austauschbares SSD-Datenmedium mit 512 Gigabyte Speicherkapazität kompensiert werden. MP4 und MOV-Format (MPEG-4/AVC/H.264F) unterstützen sowohl X5 als auch X5R.

Fazit und Ausblick

Auch wenn bislang nur insgesamt drei Objektive (davon zwei mit vergleichbaren Spezifikationen) für den Inspire 1 Pro verfügbar sein werden, ist das System insbesondere für cinematografisch ambitionierte Piloten hoch interessant. Vorteile gegenüber der X3-Kamera bieten der höhere ISO-Wert und die etwas höher Auslösung. Besonders spannend sind Funktionen wie die manuelle Blendensteuerung oder die individull einstellbare Fokussierung. Die Preise für die einzelnen Komponenten oder gar das teure Inspire 1-Modell mit beiliegender X5- und X5R-Kamera sind ziemlich happig und lohnen sich deshalb nur für besonders professionelle Anwender. Wer jedoch das Geld übrig hat und sich gerne das neueste Quadrokopter-Modell samt Features anschaffen will, kann dank einfacher Steuerung und DJI-typischer Produktmanier getrost auch zum Inspire 1 Pro (Professional) greifen.

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