Parrot Bebop Drone | Quadrocopter

Die Bebop Drone ist die mittlerweile dritte Generation der beliebten Freizeit-Quadrokopter aus dem Hause Parrot. Der französische Hersteller Parrot hat mit dem direkten Vorgänger, der AR.Drone 2.0, viel zur Beliebtheit von Freizeit-Drohnen beigetragen. Nun folgte mit der Bebop Drone ein weiteres Drohnen-Modell, das mit integrierter Kamera und interessanten Features einmal mehr den Drohnen-Markt bereichern soll. Doch was kann die Bebop Drone wirklich?


Die Parrot Bebop Drone ist bereits flugfertig montiert und insofern als RTF-Quadrokopter (Ready to Fly) konzipiert. Der Quadrokopter ist aus besonders leichtem, aus mit Glasfaser verstärktem ABS hergestellt. So wiegt der Quadrokopter maximal 410 Gramm und kann entsprechend einfach transportiert werden. Die Materialien des Gehäuses als auch der Ausleger sind nicht nur leicht, sondern auch robust und gegen Crashs und Abstürze hinreichend geschützt. Im Notfall – sollte der Quadrokopter zum Beispiel in Gebüschen oder Bäumen hängen bleiben – stoppen die Motoren auf Knopfdruck automatisch. Ein weiteres Sicherheitsmerkmal ist der „Emergency“-Modus, mit dem der Quadrokopter im Notfall sofort gelandet werden kann.

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Extrem gute Flugstabilität

Die Parrot Bebop Drone verfügt über zahlreiche 3-Achsen-Sensoren, etwa ein Magnetometer, ein Gyroskop oder einen Beschleunigungsmesser. Eine Besonderheit ist auch die zusätzliche Kamera zur vertikalen Flugstabilisierung, die sich in Zusammenarbeit mit einem Ultraschall-Sensor für eine extrem stabile Fluglage verantwortlich zeigt. Während die Kamera alle 16 Millisekunden eine Bodenaufnahme mit der vorhergehenden Aufnahme vergleicht und der Ultraschall-Sensor in Kombination mit einem Drucksensor die Flughöhe in bis zu 8 Metern analysiert, kann die Bebop Drone auch innerhalb von Räumlichkeiten extrem sicher und stabil gesteuert werden. Auch überall dort, wo gerade kein GPS-Signal zur Verfügung steht, weist die Parrot Bebop Drone ein recht stabile Fluglage auf. Beim Marktführer und direkten Konkurrenten DJI nennt sich dieses System „Vision Positioning“ – es ist in vergleichbarer Art beim DJI Inspire 1 als auch beim DJI Phantom 3 (Advanced- und Professional-Modell) integriert.

parrot-bebop-drone-new-07-optim.jpg.600x2000_q85Digitale Stabilisierung statt Gimbal

Kameraseitig verfügt die Bebop Drone über eine HD-Kamera mit einem 14-Megapixel-Sensor. Das Sichtfeld der Kamera liegt bei 186° und kommt insoweit mit einem recht starken Fisheye-Effekt daher. Auf ein mechanisches Ausgleichssystem mit Brushless-Motoren (sprich Gimbal) wird bewusst verzichtet, stattdessen werden die Kamerabilder bzw. Videos in Echtzeit durch einen digitalen 3-Achsen-Bildstabilisator ausgeglichen. In der Praxis funktioniert die Echtzeit-Aufbereitung des Videomaterials ziemlich zuverlässig und ohne merkliche Verzögerung. Gleiches gilt auch für die Fotos: Im Gegensatz zu konventionellen Action-Kameras und trotz des hohen Sichtfeldes im Fischaugen-Format sind die letzten Endes 4096 x 3072 Pixel messenden Fotos der Parrot Bebop Drone aufgrund des geraden Horizonts erstaunlich natürlich und weisen aufgrund der digitalen Nachbearbeitung kaum sichtbare Verzerrungen auf. Videos nimmt die Bebop Drone in bis zu 1080p bei bis zu 30 fps auf, während Fotos sogar im Adobe-eigenen DNG-Rohdatenformat (RAW) abgespeichert werden können. Weniger löblich ist der interne Speicher, der mit acht Gigabyte Größe recht unterdimensioniert ist und weder auswechselbar ist noch durch zusätzliche Speicherkarten erweitert werden kann.

App-Steuerung und Einstellungen für Anfänger

Per WiFi-Verbindung kann die Parrot Bebop Drone wahlweise mit einem iOS- oder auch Android-Smartphone gekoppelt werden. Dazu wählt man im Smartphone das verfügbare WiFi-Signal aus, um sich mit dem Quadrokopter zu verbinden. Danach öffnet man einfach die entsprechende iOS- oder Android-Applikation. In den Einstellungen der Smartphone-App können diverse Flugparameter – zum Beispiel Geschwindigkeit, Drehgeschwindigkeit oder maximale Höhe und Distanz – genau definiert werden. Gerade Anfänger und Einsteiger werden bei ihren ersten Flugversuchen nicht umhin kommen, derartige Flugparameter noch auf kleinen Werten zu halten. Wahlweise kann man die Richtung des Quadrokopters durch ein zweites Touch-Pad innerhalb der App, oder aber durch den Neigungswinkel des Smartphones vorgeben. Insgesamt stehen drei verschiedene Steuerungsmodi (Normal Mode / Ace Mode / Joypad Mode) zur Verfügung. Selbstverständlich wird das Kamerabild in Echtzeit auf dem Smartphone ohne merkliche Verzögerung (FPV-Ansicht) ebenfalls angezeigt. Per Doppeltipp auf das Smartphone können auch Tricks – zum Beispiel Loopings bzw. Flips – ausgeführt werden. Anfänger dürften auch von einer automatischen Start- als auch Landefunktion profitieren. Wird die Bebop Drone per Smartphone-App gesteuert, sind etwa 150 Meter Maximalreichweite möglich. Mit dem optionalen Skycontroller, der im Übrigen einer vollwertigen Funkfernsteuerung samt Steuerungsknüppel gleicht, steigt die Maximalreichweite auf bis zu 1,5 Kilometer. Verwendet man den optional erhältlichen Skycontroller, kann man sogar Videobrillen mittels HDMI-Anschluss (z.B. Zeiss OLED Cinemizer, Sony Personal Viewer) anschließen und das Kamerabild im Inneren einer solchen FPV-Brille anzeigen lassen.

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Unzureichende Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit rund 11 Minuten angegeben. In unserem Test konnten wir eine Flugzeit von rund 10 Minuten erreichen, allerdings ohne extreme Flugmanöver oder gar Tricks. Wird die Bebop Drone stärkeren Witterungsbedingungen bzw. windigeren Verhältnissen ausgesetzt und will man mit Loopings bzw. Flips in die Trick-Kiste greifen, sinkt die maximal mögliche Flugzeit dramatisch. Insofern können wir den Kauf von zusätzlichen Wechsel-Akkus nur empfehlen, denn mit nur einer einzigen Akkuladung hält der Flugspaß nicht wirklich lange an. Lobenswert ist, dass der Hersteller einen zweiten Akku dem Lieferumfang sowieso schon beilegt.

Fazit

Die Parrot Bebop Drone ist ein Quadrokopter für Jedermann. Gerade in Kombination mit dem optional erhältlichen Skycontroller bekommt man einen Quadrokopter samt vollwertige Funkfernsteuerung. Die App begeistert durch eine intuitive Steuerung und die digitale Bildstabilisierung funktionierte in unserem Test sehr gut. Ein großes Manko der Parrot Bebop Drone ist die sehr geringe Akkulaufzeit, die man nur durch den Kauf von zusätzlichen Akkus kompensieren kann. Alles andere als günstig ist auch der Preis, der mit fast 800 Euro (inklusive SkyController) alles andere als günstig und für Einsteiger nicht wirklich erschwinglich ist.