AEE Toruk AP10 | Quadrocopter

Der AEE Toruk AP10 Quadrokopter ist ein noch recht unbekannter Neuankömmling in der Drohnen-Welt für Einsteiger- und Hobby-Piloten. Bei leichtem schlechtem Wetter haben wir uns das System genauer angeschaut und kleinere Testflüge unternommen.


AEE Toruk AP10 Quadrokopter

Der AEE Toruk AP10 Quadrokopter eignet sich für Einsteiger- und Hobby-Piloten, die sich mit Drohnen und Quadrokoptern nicht allzu sehr auskennen. Wie die meisten Einsteiger-Drohnen ist auch der AEE Toruk AP10 als RTF-Quadrokopter konzipiert. Das bedeutet, dass das Modell bereits flugfertig aus der Verpackung kommt und jegliches Zubehör beinhaltet, um mit der Einsteiger-Drohne den ersten Flug zu absolvieren. Sowohl Fernbedienung und Range Extender, Akku oder Ladegerät sowie Propeller sind im Lieferumfang enthalten. Abgesehen davon legt AEE auch Batterien für die Fernsteuerung (4x AA-Batterien), ein Ersatz-Propellerset, einen Propellerschutz sowie ein Umhängeband für die Fernbedienung dem Verpackungsinhalt bei. Alle Komponenten sind innerhalb der Verpackung sicher untergebracht – unserem Testexemplar fehlte es an nichts.

Technische Daten

Reichweite Videoübertragung bis zu 500 Meter
Reichweite Fernbedienung bis zu 500 Meter
WiFi-Unterstützung Ja
Kamera 16 Megapixel / FullHD mit 1080p bei 60fps/30 fps, 720p bei 60fps
maximale Flugzeit ca. 25 Minuten
Fluggeschwindigkeit 20 Meter pro Sekunde
SD-Kartenslot microSD-Kartenslot bis zu 64 GB
Autopilot Return to Home / Failsafe / GPS-Modus
Akku 5.300 mAh (3S-Akku / 11.1V)
Gewicht (inkl. Kamera und Akku) 1.300 Gramm

Nach dem Auspacken…

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Das flache Design samt dem kurzen Landegestell ist optisch ein Hingucker, in der Praxis jedoch eher nachteilig: Wer den Quadrokopter zum ersten Mal starten will, sollte ihn auf auf einer ebenen Fläche platzieren.

…soweit so gut. Nach einer ersten Ladung des 5.300 mAh starken Akkus ging es auch schon an den ersten Testflug. Die Montage der selbstsichernden Propeller bekommt jedes Kleinkind hin und auch die Kalibrierung des Quadrokopters gelang uns bereits nach dem zweiten Versuch. Lobenswert ist, dass die beiliegende Kurzanleitung mit allerlei Tipps und Tricks für den ersten Start auch in deutscher Sprache verfasst ist – das ist beispielsweise bei DJI-Modellen nicht der Fall und sorgt des Öfteren für Kopfzerbrechen bei Anwendern, die nicht der englischen oder chinesischen Sprache mächtig sind.

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Die integrierte Kamera ist schick untergebracht, nützt jedoch ohne 3-Achsen-Gimbal zumindest für Videoaufnahmen nur wenig. Schade!

Der AEE Toruk AP10 ist in optischer Hinsicht sicherlich ein Augenschmaus. Die integrierte Kamera wirkt wie aus einem Guss (auch wenn ihre Bauform Nachteile mit sich bringt), das strahlende Weiß wirkt edel und verbaute Komponenten wie Motoren oder Akku erwecken einen hochwertigen Eindruck. Einen kleinen Nachteil haben die kurzen Landebeine, die zwar schicker als das etwas längere Phantom-Landegestell wirken, den Toruk jedoch auf höherem Gras schnell zum Rasenmäher umfunktionieren. Wer sicher starten und landen will, sollte den Quadrokopter im Idealfall auf einer ebenen Fläche wie Asphalt platzieren.

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Die Fernsteuerung verfügt über wichtige Steuerungsfunktionen und ähnelt insofern jeder handelsüblichen Quadrokopter-Funkfernbedienung.

Apropos Phantom: Die Fernbedienung verdient sicherlich keinen Designwettbewerb, ist aber funktional und in der Praxis verständlich. Sie liegt insgesamt gut in der Hand, verfügt über eine Smartphone-Halterung und einen externen Range Extender beziehungsweise einen WLAN-Repeater (Reichweitenverlängerer) für die FPV-Ansicht via iOS- oder Android-App. Mit der Fernsteuerung lässt sich der Kamerawinkel per S3-Stick nach oben und unten verstellen, während spezielle Funktionstasten über dem Ein- und Ausschalt-Knopf für die Foto- oder Videoaufnahme (Videoaufnahme und Videostopp sowie Luftbild-Auslöser) verantwortlich sind. Ansonsten ähnelt die Fernsteuerung mit ihren Status-LEDs und ihren Joysticks für Roll-, Nick- und Gierbewegungen jeder handelsüblichen Quadrokopter-Fernbedienung.

Das Flugverhalten…

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…überraschte uns und ist insbesondere im GPS-Modus sehr ruhig und stabil. Stärkere Winde kann der Toruk AP10 von AEE ohne Weiteres ausgleichen. Die FPV-Verbindung zum Smartphone (in unserem Test ein Apple iPhone 6) funktionierte einwandfrei und ist dank Range Extender bis zu 500 Metern Entfernung möglich. Das FPV-Bild auf dem Smartphone ist freilich leicht verzögert, stört die Aufnahme oder die Steuerung kaum. Einzig die AEE-App könnte optisch ein wenig hochwertiger sein, auch wenn sie im Großen und Ganzen alle wichtigen Funktionen erfüllt und zuverlässig arbeitet. Die Flugdauer des Toruk AP10 wird von AEE mit etwa 25 Minuten angegeben. In unserem Fall konnten wir sogar 27 Minuten Flugzeit erreichen, ohne jedoch in große Höhen aufzusteigen. Der AEE Toruk AP10 verfügt über einen 5.300 mAh starken 3S-Akku, der mit dem beiliegenden Netzteil in etwa einer Stunde und zwanzig Minuten wieder vollständig aufgeladen ist.

AEE Toruk AP10

Eine Quadrokopter-Kamera ohne Gimbal…

ist für Videoaufnahmen leider unbrauchbar und in diesem Preissegment nicht mehr zeitgemäß. Das können die neuen Phantom-Modelle – etwa DJI Phantom 3 Advanced oder Professional – deutlich besser. Da nützt auch die etwas höhere Fotoauflösung der Kamera von 16 Megapixeln nichts. Gerade in Sachen Videoaufnahme ist man mit dem gleichwertigen DJI Phantom 3 Standard-Modell für nur 919,- Euro besser bestellt – hier ist nicht nur ein 3-Achsen-Gimbal dabei, sondern auch eine bessere 2,7k-Kamera mit einem Bildwinkel von nur 94° Grad. Auch das aktuell günstigste Phantom-Modell verfügt über kein digitales FPV-System, hat den Range Extender für die 2,4-GHz-FPV-Sichtweise jedoch in der Fernsteuerung integriert und verfügt darüber hinaus über Sonderfunktionen wie Follow Me oder Waypoints. Zudem ist die DJI GO-App optisch ansprechender als die AEE AP-App.

Fazit und Kaufempfehlung

_MG_8865Insgesamt macht der AEE Toruk AP10 Quadrokopter keinen schlechten Eindruck. Der Quadrokopter fliegt schnell und sicher. Außerdem eignet er sich dank RTF-Bauweise für Einsteiger- und Hobby-Piloten. Überzeugen konnten uns außerdem der umfangreiche Lieferumfang (z.B. Schlüsselband zur Halterung der Fernsteuerung) sowie die deutschsprachige Kurzanleitung. Technisch ist der AP10 jedoch veraltet – die Kamera des Quadrokopters ist nicht durch einen 3-Achsen-Gimbal stabilisiert und insofern für Videoaufnahmen unbrauchbar. Außerdem fehlen wichtige Sonderfunktionen wie POI, Follow Me, Waypoints oder IOC – alles Dinge, die selbst beim nur leicht teureren Phantom-Einsteigermodell mit an Bord sind.