Klein, leicht und günstig: Mit dem Jamara Loky Quadrocopter verspricht der Hersteller den Einstieg in die FPV-Welt für kleines Geld. Ob das stimmt und was der Quadrocopter im Mini-Format kann, zeigt unser Test.
Zum Lieferumfang des Loky Quadrokopters gehört ein entkoppeltes FPV-Kamerasystem. Damit verspricht Jamara die Ansicht des Kamerabildes am Boden – für nur 179,- Euro! Noch besser: Jamara legt dem knubbeligen Loky ein farbiges LCD-Display bei, so dass der Kauf eines externen FPV-Monitors entfallen soll. Doch ein paar Worte zu den sonstigen Eigenschaften, bevor wir uns dem vielversprechenden FPV-System widmen.
Quadrocopter mit Haifischflosse
Optisch ist der Loky Quadrocopter mit seinem knubbeligen Design ein recht extravaganter Artgenosse. Jamara verspricht durch das geschlossene Motorgehäuse sowie die speziell geformten Rotorblätter eine sehr leise und angenehme Flugakustik. Ein deutlich leiseres Fluggeräusch konnten wir im Vergleich zu anderen Quadrocoptern dieser Größe nicht wirklich feststellen. Vorteile bietet das geschlossene Motorgehäuse jedenfalls hinsichtlich Robustheit. Toll und auffällig ist die Flosse am Heck des Loky, die zusätzlich zur intelligenten LED-Beleuchtung Aufschluss über Richtung und Position des Mini-Quadrocopters gibt. Das Akkufach konnte uns hingegen nicht überzeugen. Zwar ist der Akku ausreichend geschützt und fest im Inneren positioniert, jedoch ist der Einschub ziemlich eng und macht den Akkuwechsel insofern zu einer fummeligen und alles andere als praktikablen Angelegenheit.
Zum Lieferumfang des Jamara Loky FPV AHP+ Quadrocopters gehören der Quadrocopter, eine Fernbedienung, Ersatzpropeller, 700-mAh-Akku für rund 13 Minuten Flugzeit, USB-Ladegerät, Kamera und ein LCD-Display. Zusätzlich legt der Hersteller auch eine microSD-Speicherkarte mit einer Kapazität von vier Gigabyte (maximal sind 32 Gigabyte möglich) sowie ein USB-Lesegerät bei. Es ist also alles im Lieferumfang enthalten, was ein Einsteiger-Gerät benötigt und braucht.
Tolle Flugeigenschaften – perfekt zum Lernen, Trainieren, Üben
Die Flugeigenschaften des Loky Quadrocopters konnten im Test gänzlich überzeugen. Durch fehlende Sensoren – z.B. GPS, Barometer, Vision Positioning System – ist der Loky Quadrocopter natürlich recht windanfällig. Ein integrierter Kompass sorgt wenigstens für den automatischen Orienterungsmodus mit Rückflugautomatik (so genanntes AHP+). Das bedeutet: Trotz Drehung um die eigene Achse kann der Loky Quadrocopter die gewünschte Flugbahn beibehalten und so auf Wunsch – unabhängig von der Drehung – die einprogrammierte Flugrichtung beim Rückflug einnehmen. Diese Funktion erleichtert Einsteigern das Fliegen ungemein und vereinfacht nicht nur das Fliegen, sondern auch das Filmen von (bewegten) Objekten. Das integrierte Gyroskop sorgt für eine stabile Fluglage und ist auch dafür zuständig, dass sich der Loky nach einem Wurf in die Luft selbstständig stabilisiert.
Wie schon beim günstigeren Jamara Skip 3D Quadrocopter hat der Hersteller auch beim Loky ein paar Kunststückchen in die Flugsteuerung integriert. So kann der Winzling spektakuläre 360-Grad-Flipsaltos ausführen und sich auch hier selbstständig in eine stabile Fluglage bringen. Die Flugzeit von maximal 12 bis 13 Minuten nimmt durch die Kunststücke natürlich drastisch ab. In Sachen Geschwindigkeit ist der Loky mit bis zu 40 Kilometern pro Stunde durchschnittlich aufgestellt und lässt auch dahingehend kaum Wünsche offen.
FPV-Ansicht und Kameramodul
Für spektakuläre FPV-Erlebnisse und eine beeindruckende FPV-Ansicht vom Boden verfügt der Jamara Loky über ein entkoppeltes FPV-Kamerasystem. Am unteren Bereich des Quadrocopter-Gehäuses wird das Kameramodul per Steckverbindung installiert. Es kommuniziert direkt per 2,4-GHz-Übertragung mit dem 125 x 95 x 18 Millimeter großen LCD-Display. Letzteres verfügt über ein eigenes Batteriefach und kann – muss aber nicht – auf die Fernsteuerung aufgesteckt werden. Die Video- bzw. Fotoauflösung von beträgt 640 x 480 Pixel. Entsprechend qualitativ fallen die auf der microSD-Karte gespeicherten Daten aus. Die FPV-Übertragung fällt ohne nennenswerte Latenz (Verzögerung) aus, so dass das FPV-Fliegen ordentlich Spaß macht. Nur die Qualität des Kamerabildes als auch die Qualität des Displays lässt ziemlich zu wünschen übrig. Das Kamerabild ist recht stark verschwommen und die sehr schlechten Schwarzwerte des Displays sind auch nicht besonders toll. Bedenken muss man aber, dass es sich sowohl in Sachen Übertragung als auch Foto- und Videoqualität nicht um einen DJI Phantom 3 oder Yuneec Q500 handelt. Derartige Modelle kosten mehr als das Zehnfache – und ein Display bzw. FPV-Monitor ist beim DJI Phantom 3 noch nicht einmal dabei. Insofern bietet der Loky Quadcopter von Jamara einen sehr guten und extrem preiswerten Einstieg in die FPV-Ansicht. Für Anfänger-Piloten und für Kinder – insbesondere als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk – kann man den Kauf eines solchen Fun- und Spielzeug-Quadrokopters also durchaus empfehlen.
Fazit
Der Jamara Loky FPV AHP+ Quadrocopter überzeugt durch tolle Flugeigenschaften, ein gutes Gesamtpaket und einen sehr günstigen Einstieg in die Welt der FPV-Ansicht. Für Einsteiger- und Anfänger oder als Geschenk für Kinder und Jugendliche absolut empfehlenswert.