DJI Inspire 1 | Quadrocopter

Mit dem Inspire 1 Quadrokopter gelang dem chinesischen Hersteller DJI ein ganz großer Wurf. Das Profi-Quadrokopter glänzt durch hervorragende Verarbeitung und hochwertige Materialien, einem großartigen Ausgleichssystem samt Kamera sowie umfangreichen Zubehör. Was will man eigentlich mehr?


Vor einigen Jahre waren Luftaufnahmen im Consumer-Bereich noch gänzlich unmöglich. Der chinesische Hersteller DJI trug einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, dass unbemannte Flugsysteme – sprich Drohnen und Multikopter – massentauglich und im Hobby- sowie Einsteiger-Bereich bezahlbar wurden. Der DJI Inspire 1 treibt die typische DJI-Genialiät in puncto Bedienbarkeit und Funktionalität auf die Spitze und bezaubert durch ein flugfertiges Gesamtsystem, das trotz des recht hohen Preises mit einem durchaus passablen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Was der Quadrokopter drauf hat und für wen sich der Kauf lohnt, lest ihr in unserem DJI Inspire 1 Review.

Mehr zum DJI Inspire 1 unter folgendem Link: DJI Inspire 1 – Features und Überblick

large_large-3

DJI Inspire 1: Features, Features, Features!

Schon allein optisch macht der Inspire 1 einiges her. Damit die Landebeine bei der Produktion von Luftaufnahmen nicht innerhalb des Kamera-Sichtfeldes zu sehen sind, ist es dank einer genialen Mechanik ein- und ausfahrbar. Die Carbon-Ausleger des Quadrokopters können sowohl automatisch als auch manuell hoch- und runtergefahren werden. Das beschert dem Quadrokopter nicht nur eine besondere Optik, sondern entlockt dem Anwender und Zuschauer auch das eine oder andere „Ohooo..“. Anderes Features, durch die sich der Inspire 1 von anderen Quadrokoptern abhebt, finden sich beispielsweise an den speziellen Auslegern. Diese sind nämlich aus hochwertigem Kohlefaser gefertigt und deshalb nicht nur besonders leicht, sondern auch extrem robust und widerstandsfähig.

Kamera und Gimbal

large_large-4Die ultrahochauflösende Kamera des DJI Inspire 1 ist befähigt für Videos in bis zu 4k-Qualität (24 bis 30 fps) sowie HD-Qualität (24 bis 60 fps). Fotos werden bei einem Sichtfeld von 94° mit geradem Horizont wahlweise als JPG- oder DNG-Datei auf der in der Kamera eingesteckten MicroSD-Karte abgespeichert. Qualitätsseitig lässt die Kamera des DJI Inspire 1 kaum Wünsche offen. Auch wenn sie selbstredend nicht an die Spezifikationen einer teuren Spiegelreflexkamera heranreicht, überzeugt sich durch ein ausreichendes Qualitäts-Niveau und recht geringen Abmessungen.

Der Gimbal des DJI Inspire 1 ist an der Kamera befestigt und wird durch einen ausgeklügelten Drehverschluss an der Unterseite des Kopters montiert. Die Kamera-Aufhängung zeichnet sich durch eine Rundumsicht von 360° aus und kann auch manuell gesteuert werden (so genannter Second Operator – dazu später mehr). Der 3-Achsen-Gimbal gleicht in drei Dimensionen aus und eignet sich damit zur Produktion von Videos auf höchstem Niveau.

Seit September 2015 bietet DJI neue Komponenten aus der Zenmuse X5-Serie an. Damit bietet DJI die Möglichkeit, den DJI Inspire 1 mit technisch deutlich besser aufgestellten Kameras aufzurüsten. Mehr zu den neuen Zenmuse X5-Systemen gibt es unter folgendem Link zu lesen: http://www.tecky.de/1171/inspire-1-pro-zenmuse-x5-neue-mft-kameras-fuer-dji-quadrocopter/

large_p1
Wer will, kann den DJI Inspire 1 auch mit der neuen Zenmuse X5- oder X5R-Kamera aufrüsten. Diese Kameras basieren auf dem MFT-Standard (Micro Four Thirds) und bieten dank Wechselobjektiven, einstellbarem Fokus, etwas höherer Auflösung, besserer Lichtempfindlichkeit und Blendeneinstellung deutlich mehr Freiraum bei der Produktion von Luftaufnahmen.

DJI Lightbridge: Reichweiten von bis zu 2.000 Metern

Im Segment einzigartig ist auch das integrierte Lightbridge-System von DJI. DJI Lightbridge ermöglicht die Video- sowie Signalübertragung innerhalb einer Reichweite von bis zu 2.000 Metern. Gegenüber der bei vielen Quadrokoptern eingesetzten analogen Kommunikation zeichnet sich das DJI Lightbridge-System durch ein digitales Übertragungssystem aus. Da hat nicht nur weitere Distanzen und Höhen, sondern auch eine deutlich höhere Zuverlässigkeit zur Folge.

Parallel zum Lightbridge-System kommt der DJI Inspire 1 auf Wunsch auch mit einer zweiten Fernbedienung. Mit dieser Fernbedienung kann ein so genannter Second Operator – also ein zweiter Pilot – allein die Kamera steuern. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern macht die Produktion von Luftaufnahmen auch um einiges einfacher. Denn während der Second Operator die Kamera steuert, kann sich der eigentliche Pilot gänzlich auf das Steuern des Quadrokopters konzentrieren.

DJI GO-App: Nahezu unzählige Funktionen

Das eigentliche Herzstück des Quadrokopters ist nicht nur die entsprechende Hardware, sondern auch die Software für Android- und iOS-Smartphones. Ein mobiles Endgerät – etwa ein Tablet oder ein Smartphone – wird einfach mit der entsprechenden Halterung auf der Fernsteuerung befestigt. Wer will, kann auch externe Monitore oder sogar Videobrillen per HDMI-Anschluss mit der Fernsteuerung verbinden und sich das Kamerabild sowie diverse Telemetrie-Daten auch in einem solchen Gerät anzeigen lassen.

DJI GO-App und neue Flugmodi (Waypoints, POI, Follow Me, IOC): Jüngst überarbeitete DJI das ursprünglich als DJI Pilot-App bezeichnete Smartphone-Programm und benannte es zur DJI GO-App um. Natürlich hat sich nicht nur der Name geändert, sondern auch der Funktionsumfang. Wie üblich ist die DJI GO-App kostenlos und muss je nachdem entweder im Google Play Store oder aber im Apple App Store runtergeladen werden. Welche Funktionen die DJI GO-App mitunter umfasst, wollen wir euch in aller Kürze vorstellen:

Waypoints (Wegpunkte): In der DJI GO-App können auf einer virtuellen Karte mehrere Wegpunkte definiert werden, die der Quadrokopter im Anschluss vollautomatisiert abfliegt. Während des Fluges kann die Kamera des Quadrokopters gesteuert werden, ohne dass man sich auf die Flugsteuerung konzentrieren müsste. Wegpunkte eignen sich also insbesondere zur Produktion von Luftaufnahmen. Abgesehen von der Definition mehrere Wegpunkte können bestimmte Routen auch abgespeichert und später erneut beflogen werden. Diverse Einstellungen – etwa Geschwindigkeit oder Flughöhe – sind bei der Wegpunkt-Navigation natürlich auch möglich.

Point of Interest: Point of Interest ist ein Feature, auf das DJI-Piloten lange Zeit gewartet haben. Mit Point of Interest (POI) bleibt die Kamera auf ein gewünschtes Objekt – etwa eine Person oder ein Gebäude – fest fixiert. Will man also beispielsweise ein architektonisch sehenswertes Gebäude abfliegen und filmen, richtet sich die Kamera des DJI Inspire 1 Quadrokopters vollautomatisch auf das abzulichtende Objekt aus und der Pilot kann sich entweder auf die Steuerung konzentrieren oder aber den Quadrokopter automatisch fliegen lassen.

Home Lock / Course Lock: Home Lock und Course Lock sind bestimmte Modi, die das Steuern des Quadrokopters insbesondere für Anfänger erleichtern (IOC = Intelligent Orientation Control). Ursprünglich gab es diese intuitiven Flugmodi bereits für den DJI Phantom 2 oder den DJI Phantom 2 Vision Plus, nun stehen die Steuerungsmodi auch für Inspire 1 und sogar für den Phantom 3 zur Verfügung. Eine ausführliche Erklärung zu Home Lock und Course Lock findet man etwa auf www.Drohnen-Forum.de: Erklärung Home Lock und Course Lock (IOC)

Selbstverständlich wurden nicht nur neue Funktionen in der DJI GO-App integriert, sondern alte und wichtige Funktionen beibehalten. In der DJI GO-App kann man sich beispielsweise in Echtzeit über bestimmte Flugdaten (so genannte Telemetrie-Daten) informieren. Dazu gehört etwa die aktuelle Höhe, Distanz oder Geschwindigkeit des Quadrokopters. Außerdem bietet die App zahlreiche Infos zum Energie-Management, etwa zur aktuellen Akku-Spannung, Akku-Kapazität und Restladung (Akku-Ladung). Zudem zeigt die App nicht nur die verfügbaren und verbundenen Satelliten an, sondern gibt auch bei schlechter Verbindung oder Signalverlust ein angemessenes Feedback. Für Anfänger und Einsteiger lohnen sich außerdem die automatisierte Start- (Auto Take Off) und Lande-Funktion (Take Off sowie Return-to-Home and Land). Indem man den Kopter bei den ersten Flugversuchen automatisch starten und landen lässt, kann man das Fliegen in der Luft ohne Hektik und spezielles Wissen langsam und gemächlich ausprobieren. Hat man sich einmal mit der Steuerung befasst und ein wenig trainiert, kann man sich auch selbst an die ersten Start- und Landeversuche wagen. Einfacher kann man das Fliegen eines Quadrokopters nicht lernen!

Neben der Anzeige des Kamerabildes (FPV = First Person View) innerhalb der App können auch Einstellungen für die Foto- und Videoaufnahme vorgenommen werden. Dazu gehören beispielsweise Einstellungen in puncto Sättigung, ISO-Wert oder Verschlusszeit. Innerhalb der App kann die Foto- oder Videoaufnahme nicht nur gestartet und gestoppt werden, sondern auch bereits auf der Speicherkarte abgelegte Ergebnisse angezeigt und abgespielt werden.

Technische Daten

Reichweite Videoübertragung bis zu 2.000 Meter
Reichweite Fernbedienung bis zu 2.000 Meter
Sondermodule (z.B. VPS) Ja
Kamera
  • X3-Kamera mit bis zu 14 MP
  • X5/X5R-Kamera bis zu 16 MP
maximale Flugzeit ca. 18 Minuten (TB47-Akku)
Fluggeschwindigkeit 22 Meter pro Sekunde (79 km/h)
SD-Kartenslot microSD-Kartenslot bis zu 64 GB (X3-Kamera)
Autopilot Return to Home / Failsafe / GPS-Modus / POI / Waypoints / IOC
Akku
  • TB47: 4.500 mAh (6S-Akku / 22.2V)
  • TB48: 5.700 mAh (6S-Akku / 22.8V)
Gewicht (inkl. Kamera und Akku) 2.935 Gramm

VPS (Vision Positioning System)

Bildschirmfoto 2015-09-07 um 22.12.50Der DJI Inspire 1 verfügt über ein so genanntes Vision Positioning System. VPS umfasst eine reguläre Kamera sowie Ultraschallsensoren. Durch Datenabgleich ist das Sicherheitsmodul in der Lage, unzählige Male je Sekunde die genaue Entfernung zum Boden zu messen. Da nützt beispielsweise bei schlechter GPS-Verbindung oder innerhalb von Räumlichkeiten. Durch das Vision Positioning System kann der Quadrokopter auch ohne Signal ruhig und zuverlässig (allerdings nur bis zu einer bestimmten Höhe) schweben. DJI ist im Übrigen nicht der erste Hersteller, der ein solches System integrierte – auch der französische Hersteller Parrot nutzt ein Kamera-Ultraschall-Verbund bei diversen Modellen zur Flugunterstützung.

Fazit und Kaufempfehlung

Der DJI Inspire 1 kostet zwar eine Menge Geld, verfügt aber über unzählige Features und Sonderfunktionen, die man nie mehr missen möchte. Mit seiner Größe und seinem recht hohen Preis eignet er sich freilich nicht für Kinder. Der Inspire 1 ist schon mehr als ein billiges Spielzeug, was er nicht nur optisch, sondern auch technisch vielfach unter Beweis stellt. Dennoch eignet sich der Quadrokopter durch seine einfache und verständliche Bedienbarkeit für Anfänger und Einsteiger. Doch auch professionelle Luftbild-Macher können sich vom Flaggschiff aus dem Hause DJI durchaus überzeugen lassen: Kamera, Flugmodi oder die optional erhältliche Fernsteuerung halten dem hohen Anspruch der Luftbild-Fotografie durchaus Stand und werden hier einmal mehr unter Beweis stellen, dass DJI mit dem Inspire 1 einen State of the Art-Quadrokopter auf den Markt gebracht hat, den man sich ohne Know-how oder Sorge vor billiger Technik durchaus zulegen kann.