Google Chromecast (2. Generation) | Set-Top-Box & Streaming-Box

Durch Google Chromecast wird jeder Fernseher zum Smart-TV. Der Preis ist eine Kampfansage – doch was taugt der Streaming-Stick in der Praxis? Und wodurch zeichnet sich die zweite Generation des Streaming-Media-Adapters aus?


HDMI-Dongle statt HDMI-Stick oder Streaming-Box

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Der Google Chromecast der zweiten Generation ist in drei Farben (Zitrone, Schwarz, Koralle) erhältlich.

Chromecast von Google ist ein kleines Streaming-Gerät, das jeden Fernseher zum intelligenten Smart-TV macht. Nimmt man es genau, ist Google Chromecast keine Set-Top-Box, sondern ein Streaming-Media-Adapter in Form eines HDMI-Dongles. So können verschiedenste Inhalte – etwa YouTube-Videos, Filme, Serien sowie Fotos und Musik – von mobilen Apps oder vom Desktop-Browser Google Chrome auf den heimischen Fernseher gestreamt werden. Mit einem Gewicht von nur 39,1 Gramm und Abmessungen von 51,9 x 51,9 x 13,49 mm ist der Streaming-Dongle extrem leicht und kompakt. Die zweite Generation unterscheidet sich von der Vorgänger-Generation vor allen Dingen optisch: Der Google Chromecast ist rund und ähnelt insofern einem Eishockey-Puck, während das HDMI-Flachbandkabel durch einen magnetischen Anschluss auf dem ufoförmigen Gehäuse fixiert werden kann. Der Chromecast aus der ersten Generation war hingegen optisch wie ein USB-Stick gestaltet und deshalb in Sachen Design vergleichsweise unspektakulär und langweilig.

Google Chromecast Audio.
Google Chromecast Audio.

Übrigens: Das Google Chromecast Audio ist eine weitere Variante des Google-Dongles, das allerdings nicht über einen HDMI-Anschluss, sondern über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss verfügt. Mit dieser Variante können also Audioinhalte – etwa Musik, Radio oder Podcasts – mittels WLAN-Verbindung auf ein Lautsprechersystem bzw. eine Musikanlage übertragen werden. Eine Chromecast-Variante mit HDMI- und gleichzeitigem Audio-Anschluss gibt es aktuell nicht.

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Das HDMI-Flachbandkabel ist fest mit dem Dongle verbunden und kann mittels magnetischem Mechanismus fixiert werden. Strom liefert entweder das Netzteil oder eine USB-Buchse des Fernsehers per microUSB-Kabel.

Wahlweise ist Google Chromecast in drei Farben, nämlich in Schwarz sowie Rot (Koralle) und Gelb (Zitrone) erhältlich. Zum Lieferumfang des Google Chromecast 2 gehören neben dem Streaming-Dongle auch ein Stromkabel samt Netzteil, denn der HDMI-Dongle wird wahlweise per USB-Buchse am Fernseher oder eben per USB-Netzteil und microUSB-Kabel mit Strom versorgt. Lobenswert: Das microUSB-Kabel ist im Lieferumfang dabei und muss nicht extra gekauft werden.

Schnellere Übertragungsraten durch WLAN 802.11ac

Von der Vorgängerversion unterscheidet sich die im Herbst 2015 vorgestellte Variante des Google Chromecast auch durch die Unterstützung von WLAN 802.11ac bzw. 2,4 GHz-  und 5-GHz-Frequenzen. Durch das neue WLAN-Modul sind schnellere Übertragungsraten möglich und das Streaming von Inhalten geht deutlich komfortabler vonstatten.

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Mit Chromecast werden Inhalte von einem Smartphone, Tablet oder PC bzw. Laptop auf einen herkömmlichen Fernseher übertragen. Chromecast ist kompatibel mit einem iPhone, iPad, Android-Smartphone oder Tablet, Mac- oder Windows®-Laptop sowie Chromebook und wird einfach über HDMI an den Fernseher angeschlossen.

Verpackung, Installation und Funktionen

Die Verpackung des Google Chromecast 2 ist vergleichsweise unspektakulär und weist mit dem Slogan „Streaming ganz einfach: Vom Smartphone aufs TV“ bereits auf die Funktionsweise des Chromecast hin. Im Gegensatz zu Set-TV-Boxen wie dem Apple TV oder dem Amazon Fire TV kommt der Google Chromecast nicht als eigenständiges Gerät, sondern vereinfacht gesagt als Brücke zwischen mobilem Endgerät bzw. Desktop-Computer und heimischen Fernseher zum Einsatz. Der TV-Dongle ermöglicht das Streamen (Übertragen) von Smartphone- oder PC-Inhalten auf einen herkömmlichen TV, wobei ausschließlich das entsprechende Endgerät als Fernbedienung fungiert und eine Internetverbindung stets vorausgesetzt wird.

Übrigens: Der Akku des mobilen Gerätes (Smartphone / Tablet) wird bei vielen Aufgaben geschont, weil der Google Chromecast lediglich mit der entsprechenden URL-Adresse des Inhaltes und entsprechenden Steuerinformationen, nicht jedoch direkt mit der Quelle versorgt wird (so genannte Streaming-Architektur Google Cast). Gleichzeitig kann das Smartphone auch für andere Aufgaben verwendet werden. Anders ist es bei der Spiegelung von Inhalten (etwa innerhalb des Browsers), weil hier in Echtzeit beispielsweise das Scrollen durch Webseiten direkt und in Echtzeit auf dem Fernseher angezeigt wird.

Das Setup gestaltet sich kinderleicht und ist dank Kurzanleitung auf der Verpackung spielend einfach. Der Google Chromecast wird einfach am Strom (wahlweise per USB-Buchse oder beiliegendem Netzteil) sowie am Fernseher (per HDMI-Anschluss) angeschlossen. Anschließend wird lediglich der TV-Eingang bzw. die Eingangsquelle auf den entsprechenden HDMI-Anschluss ausgewählt. Nun muss man nur noch die Internetseite www.chromecast.com/setup mit dem Smartphone-, Tablet-, PC- oder Mac-Browser aufrufen und anschließend die kostenlose Chromecast-App im Google Play Store oder Apple App Store downloaden und installieren, so dass es schon nach wenigen Schritten mit dem Streamen von Inhalten losgehen kann. Doch Achtung: Beim Streamen ist eine WLAN-Verbindung innerhalb des heimischen Netzwerkes unumgänglich, damit der Google Chromecast überhaupt benutzt werden kann.

https://www.youtube.com/watch?v=WmpOis2UEJg

Welche Apps das Streamen von Inhalten per Chromcast unterstützen, wird übersichtlich innerhalb der Chromecast-App aufgezeigt. Ist das Smartphone einmal mit dem Chromecast gekoppelt, steht in der entsprechenden Applikation (z.B. YouTube) ein kleines Symbol zur Verfügung, das nach einem Klick die Übertragung auf den TV-Dongle ermöglicht. Mit dabei sind Video-Dienste wie Netflix aber auch Audio-Dienste wie Spotify – selbst Bildschirminhalte eines Spiels können auf den Chromecast übermittelt werden. Auf Wunsch können auch komplette Bildschirminhalte des Smartphones oder Tablets auf dem Fernseher angezeigt (Screen Mirroring) bzw. gespiegelt werden (nicht bei iOS). Gleichzeitig dient das mobile Endgerät als Fernbedienung, so dass die Lautstärke justiert oder ein Film vor- und zurückgespult werden kann.

Fazit und Empfehlung

Der Google Chromecast besticht in seiner neuesten Generation durch ein tolles Design und eine sehr einfache Installation. Gleiches gilt für den Preis, der mit nur 39,- Euro unschlagbar ist. Aber: Der TV-Dongle dient lediglich dazu, Bildschirminhalte eines Gerätes zum Fernseher zu übermitteln. Das ist den meisten zu wenig, denn als eigenständige Set-TV-Box kann der HDMI-Dongle von Google nicht verwendet werden. Wer einen Smart-TV besitzt, wird wohl in den meisten Fällen auf den Google Chromecast verzichten können. Wer hingegen keinen Smart-TV besitzt und ab und zu Fotos oder YouTube-Videos auf dem Fernseher ansehen möchte, kann beim Google Chromecast 2 getrost zuschlagen.